Der Steg zum Mont Saint-Michel
Mont Saint-Michel, Normandie, Frankreich - 2014

Bauherr Syndicat mixte Baie du Mont-Saint-Michel
Nutzfläche 1841 m2
Baukosten 31 M Euro
Wettbewerb 2002
Planungsbeginn 2003
Baubeginn 2011
Fertigstellung 2014

Nominiert für den European Union Prize for Contemporary Architecture | Mies van der Rohe 2015

Die Intention des Projektes ist es, die Unendlichkeit der Landschaft zu betonen. Besucher erleben sich hier als kleiner Teil von etwas Großem. Das Design des Stegs fügt sich in die Landschaft so nahtlos wie möglich ein, um maximale Transparenz zu gewährleisten. Die Strömung des Wassers ist einer der wichtigsten Faktoren; sie lässt den Mont Saint Michel wieder zur Insel werden und beschleunigt die Aushöhlung der Flussmündung.

Eine Serpentine auf 134 Pfeilern führt über das Watt bis zum Mont. Dabei berührt die niedrige Struktur beinahe das Wasser. Der Charakter des Stegs resultiert aus einer sehr bewussten Beziehung zum Ort. Tatsächlich ist die Umsetzung der Verankerung der Pfeiler alle 12 Meter im Watt, um eine möglichst flache Bauhöhe zu erreichen, gut durchdacht. Es entsteht mehr als ein einfaches Überqueren: die engen Abstände der Pfeiler bringen die Fußgänger dem Wasser näher.
Der Steg beschreibt eine ausladende gekurvte Linie, die sich an den Linien der Landschaft und der Sandbänke orientiert. Der Fußgänger erlebt den Mont und die Landschaft aus verschiedenen Perspektiven, ohne ständig das Brückendeck vor sich zu haben. Man nähert sich dem Mont, ohne direkt auf ihn zuzugehen. Der Steg endet auf einem dem Berg vorgelagerten Bereich, der aus Sedimenten aufgebaut ist. Er ist überflutbar, wodurch der Berg für ca. 70 Stunden pro Jahr zu einer völlig isolierten Insel werden kann.