Mies van der Rohe Preis 2007, Nomination
2.440 m² Kultur
Saal 645 Sitzplätze
2.870 m² Tiefgarage
1.840 m² Geschäfts- u. Büroteil
Das Kunsthaus wird durch seine Situierung im Herzen der steirischen Stadt Weiz und seine architektonische Präsenz zum Impulsgeber dieses zentralen innerstädtischen Raumes. Die Herstellung einer harmonischen Beziehung des Bestands mit dem neuen Gebäude, Einbindung ohne Anpassung ist das zentrale Thema. Das Objekt fügt sich in das gewachsene kleinstädtische Ensemble ein, indem es auf Gebäudehöhen und –fluchten reagiert. Gleichzeitig wahrt es seinen eindeutigen modernen Ausdruck.
Die unterschiedlichen Funktionen des Hauptgebäudes werden von Glasfassaden umhüllt und durch das geschwungene Dach zusammengefasst. Das mit voroxidiertem Kupferblech verkleidete Volumen des Veranstaltungssaales durchdringt die Dachfläche und wird zum visuell markanten Zeichen des Zentrums. Der Saal ist von einem zweistöckigen offenen Foyerberich umschlossen, der als Empfangs- und Erschliessungszone dient.
Zum kleinteiligen Bestand im Osten schließt ein zweigeschossiges, geknicktes Büro- und Geschäftsgebäude an. Das Ensemble mit gemeinsamer Tiefgarage wird von einer neuen von Geschäften gesäumten Passage belebt. Die Verflechtung der neuen Gebäude mit den bestehenden Bauten, die ebenfalls für kulturelle Nutzung vorgesehen sind, erzeugt ein zusammenhängendes Wegenetz. Es entsteht ein Kulturviertel, das vom Kunsthaus dominiert wird.
Die Hauptfassade des Kunsthauses ist der Elin zugewandt, einem internationalen Unternehmen zur Erzeugung elektrische Anlagen und wichtigster Arbeitgeber der Stadt. Das Gegenüber des stattlichen Verwaltungsgebäudes und des neuen transparenten Kunsthaus erzeugt ein städtisches Spannungsfeld. Dieses spiegelt sich auch inhaltlich in der Konfrontation Arbeit/Industrie – Kunst wider.
Das vom Strassenraum aus einsichtige Foyer im 1.OG weckt das Interesse des Vorübergehenden. Am Tag bietet die Glasfassade eine optimale Belichtung der Ausstellungen, am Abend lädt ein erleuchtetes Foyer in die Welt des Spektakels und der Feste ein. Das Raumerlebnis im zweigeschossigen Foyer mit Mezzanin wird durch die geschwungene Dachform gesteigert. Von der Ausstellungsebene im 2.OG aus eröffnet sich eine Blickbeziehung zur Weizbergkirche und der umgebenden Landschaft.
Die Saalaußenwand aus Kupfer findet im Inneren seine Fortsetzung und bildet den räumlichen Abschluss des Foyers. Ein verglaster Schlitz zwischen dem Kupfervolumen und der geschwungenen Dachfläche akzentuiert dessen Freistellung.
Die Wahl des Materials Kupfer für die Saalverkleidung versteht sich als Hinweis auf die kulturelle Bedeutung der Einrichtung. Außerdem spielt dieses Material bei der Energieumwandlung eine wesentliche Rolle und stellt indirekt den Bezug zum Elingebäude her.
Der ca. 10m hohe Veranstaltungssaal ist auf einem rechteckigen Grundriss aufgebaut und bietet bis zu 645 Sitzplätze. Die einfache Geometrie ermöglicht eine rasche Adaptierung für unterschiedlichste Veranstaltungen. Die seitlichen Innenwände bildet ein vertikal gespanntes feines Netz aus Edelstahl. Farbiges Streiflicht kann den Saal in unterschiedlichste Stimmungen tauchen.
Das kleine Bürogebäude, das den östlichen Abschluss der Passage bildet, ist ebenfalls großzügig raumhoch verglast. Opake Paneele sind als horizontale Ausstellfenster ausgebildet und dienen der Raumlüftung. Die Paneele sind mit rötlich oxidiertem Kupfer verkleidet und stellen so den Bezug zur äußeren Hülle des Kunsthauses her.
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